Von der »schönen Weyde« zum Campus Wilhelminenhof

Menschen, Produktion & Ort

Studierende und Dozent_innen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin lernen, forschen und lehren auf ihrem Campus in Oberschöneweide in einem historisch bedeutsamen Umfeld. Eine 60 Meter lange Fassaden-Ausstellung widmet sich im Zusammenspiel mit dieser Website der Geschichte des traditionsreichen ehemaligen Industriestandorts. Beginnend mit der ersten urkundlichen Erwähnung von „Schönen Weyde“ 1598 und endend mit dem Einzug der HTW Berlin in die unter Denkmalschutz stehenden früheren Industriegebäude, werden die Veränderungen des Ortes, die Entwicklung der Industrie und die Menschen, die dabei eine wichtige Rolle spielten erlebbar gemacht.

Standort der Ausstellung auf Karte anzeigen

Wie alles begann vor 1897

Für lange Zeit ist die 1598 urkundlich erstmals erwähnte »Schöne Weyde« eine ländlich geprägte Gegend am nördlichen Ufer der Spree. Das älteste nachweisbare Gehöft, der 1682 gegründete Quappenkrug, wird als Bauernhof mit Gastwirtschaft geführt.

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Leopold Kraatz, Karte von Berlin (Ausschnitt), 1871

Im Jahr 1814 erwirbt Oberfinanzrat Reinbeck das Anwesen und lässt das Lokal schlossartig ausbauen. Er benennt es nach seiner Frau Wilhelmine „Wilhelminenhof“. Diesen Namen führt ab 1830 auch der erweiterte Gutsbezirk, in dem Mitte des 19. Jahrhunderts insgesamt 116 Menschen leben. Im Jahr der Reichsgründung 1871 geht aus dem Wilhelminenhof der Ort Oberschöneweide hervor. 1889 werden die Ländereien des alten Guts verkauft und parzelliert.

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Postkarten um 1896

AEG an der Oberspree 1897 – 1933

Seit 1886 produziert die Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft (AEG) in der Berliner Innenstadt Güter für die Elektrizitätswirtschaft. Dank des rasanten Wachstums muss AEG-Gründer Emil Rathenau bald nach neuen Produktionsstandorten suchen. Ein Gelände am Spreelauf in Oberschöneweide, weit vor den Toren der Stadt, erweist sich dank der guten Anbindung an Schienen- und Wasserwege als optimale Wahl.

Industriestandort Oberschöneweide

1895 beginnt die Bebauung des Geländes zwischen Wilhelminenhofstraße und Spree mit der Errichtung des ersten Drehstromkraftwerks in Deutschland. 1897 folgt das Kabelwerk Oberspree (KWO); 1905 entsteht das Gebäude der Nationalen Automobil-Gesellschaft (NAG). Die Fabriken, ausgestattet mit elektrischer Antriebs- und Beleuchtungstechnik, gehören zu den modernsten Industrieanlagen jener Zeit. Ihre Fassaden aus gelbem Ziegelstein, dem sogenannten »Schöneweider Klinker«, prägen das Erscheinungsbild des gesamten Quartiers. Erst mit dem 1917 fertiggestellten Neubau für die NAG werden die gelben Ziegel als Gestaltungselement aufgegeben.

Mit der Produktivität wächst auch die Bevölkerungszahl: Dank des Zuzugs von Arbeitskräften und deren Familien entwickelt sich Oberschöneweide rasch zu einer Kleinstadt, die im Jahr 1915 rund 28.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. 1920 wird Oberschöneweide zu einem Ortsteil von Groß-Berlin.

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KWO (Kohlenplatz), 1904

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KWO, Trommellager vor Halle I, 1912

Emil und Mathilde Rathenau

Der Ingenieur erkennt als einer der ersten deutschen Unternehmer die wirtschaftlichen Chancen der Elektrizität. 1892 gründet das Ehepaar die wohltätige »Mathilde-Rathenau-Stiftung« zur Unterstützung von AEG-Arbeiterinnen sowie der Angehörigen von verstorbenen Angestellten der AEG und der Berliner Elektrizitäts-Werke. Die Stiftung unterhält einen Pensions- und Unterstützungsfonds, übernimmt die Kosten für medizinische Behandlungen im Krankheitsfall und finanziert Ferienaufenthalte von Kindern. Bis heute erinnert die Mathildenstraße in Oberschöneweide an Mathilde Rathenau.

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Emil und Mathilde Rathenau nach ihrer Hochzeit 1866

Ein Unternehmen mit Verantwortung

Für die Werkspeisung der Arbeiter_innen hatte die AEG schon im Ersten Weltkrieg eigene landwirtschaftliche Betriebe gegründet. Auch in den Anfangsjahren der Weimarer Republik sorgt die Firma für ihre Belegschaft. Denn die Not ist groß. Viele Männer sind im Krieg gefallen oder als Invaliden zurückgekehrt. Nicht selten nehmen nun Frauen, die ihre Familien schon während der Kriegsjahre ernähren mussten, deren Arbeitsplatz im KWO ein. Doch der internationale Boykott deutscher Erzeugnisse nach dem Krieg bringt auch die AEG in wirtschaftliche Bedrängnis. Während der Inflation 1923 wird der Lohn teilweise in Naturalien ausgezahlt.

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Der Former Max Höpner mit seiner Frau Friederike, wohl 1908 (rechts) und sein Abgangszeugnis zum Ausscheiden aus dem KWO, 1928 (links)

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Der Transportarbeiter Max Zickerow (erste Reihe, vierter von links auf der Bank) feiert 1921 sein 25. Dienstjubiläum.

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AEG-Lebensmittelkarte

Einwohner in Oberschöneweide

Entwicklung 1899 – 1921

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Peter Behrens

Peter Behrens gehört mit seiner Idee des einheitlichen Erscheinungsbildes eines Unternehmens zu den Pionieren der Moderne. Von 1907 bis 1914 ist er als gestalterischer Beirat der AEG tätig und entwickelt in dieser Position das weltweit erste Corporate Design für eine Firma. Dazu zählen neben dem Firmenlogo auch das Design der Produkte und die Architektur der Fabrikgebäude.

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Peter Behrens, 1908

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AEG-Logos v.l.n.r.: 1896: Franz Schwechten, vor 1900: Otto Eckmann, 1907: Peter Behrens

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AEG-Logos v.l.n.r.: 1896: 1908: Peter Behrens, 1908: Peter Behrens, 1912: Peter Behrens

Jan Czochralski

1916 taucht der polnische Chemiker Jan Czochralski im Metall-Labor des KWO seine Schreibfeder aus Versehen in einen Tiegel mit flüssigem Zinn. Beim Herausziehen bildet sich ein Metallfaden, ein sogenannter Einkristall. Czochralskis zufällige Entdeckung wird zur Basis eines modernen industriellen Tiegelziehverfahrens zur Herstellung von Einkristallen. Das sogenannte Czochralski-Verfahren dient bis heute zur Fertigung von sogenannten Silizium-Ingots (zylinderförmige Barren), die für Mikrochips, in der Mikrosystemtechnik oder für Solarmodule benötigt werden.

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Jan Czochralski (1885–1953) in Berlin, um 1907

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Schema des Czochralski-Verfahrens

Fleiß und Erfindergeist

Im Kabelwerk Oberspree entstehen vor allem Kabel, Drähte und Gummifabrikate für die heimische Elektroindustrie. Angesichts steigender Kupferpreise wird die Produktion auf Blei- und Aluminiumkabel ausgedehnt. Bis 1934 werden daneben LKWs, PKWs und Rennwagen produziert. Eine wichtige Rolle spielt das Exportgeschäft. So liefert die AEG ihre Erzeugnisse nach England oder Südafrika. Doch auch die Forschung kommt nicht zu kurz. Ingenieure des KWO sind maßgeblich an der Entwicklung moderner Funk- und Fernmeldetechnik beteiligt und forschen nach Möglichkeiten zur Herstellung von synthetischem Kautschuk. In den 1920er-Jahren startet im NAG-Gebäude die Bildröhrenproduktion für Telefunken, einer gemeinsamen Unternehmenstochter von AEG und Siemens. Das Fernsehzeitalter beginnt in Oberschöneweide.

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KWO, Press- und Stanzwerk, Sortieren von Pressteilen, 1913 – 1914

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NAG-Protos Typ 208, Baujahr 1930

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Elektrischer Wasserkessel, für die AEG entworfen von Peter Behrens

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Ventilator, für die AEG entworfen von Peter Behrens

Kriegsproduktion und Zwangsarbeit 1933 – 1945

Auch im KWO gibt es während der NS-Zeit Anhänger_innen und Gegner_innen des Nationalsozialismus. Es sind vor allem KPD-Mitglieder, die sich auf dem Werksgelände organisieren und zum Widerstand gegen das Regime aufrufen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wird die Fertigung der AEG auf Kriegsproduktion umgestellt. Das Unternehmen gehört zusammen mit Krupp zu den wichtigsten Rüstungslieferanten Deutschlands.

Ein Land in Trümmern

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird auch Oberschöneweide zum Ziel alliierter Bombenangriffe. Während die Schäden in den Wohnvierteln im Vergleich zur Berliner Innenstadt überschaubar bleiben, gerät das Gelände der KWO unter starken Beschuss. Bombentreffer reißen große Löcher in die Fassaden, und die nach Plänen von Peter Behrens im Jahr 1916 errichtete Spreehalle am Ufer wird völlig zerstört.

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Das KWO mit den Kriegsschäden (vorn der zerstörte Hallenblock II), Herbst 1944

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Gebäude A 4 (heute Gebäude C) nach den Bombentreffern vom Januar 1944

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Blick über das KWO Richtung Spree nach Januar 1944

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AEG-KWO-Lageplan von 1938, überlagert mit heutigem Campusplan

Alles für den „Endsieg“

Direkt nach Kriegsbeginn werden 700 KWO-Mitarbeiter zur Wehrmacht eingezogen. Um die Produktion aufrechtzuerhalten, arbeiten in den Fabriken nun vor allem Frauen. Im weiteren Verlauf des Krieges werden zudem Kriegsgefangene sowie Deportierte aus den besetzten Gebieten in ganz Europa zur Zwangsarbeit verpflichtet.

Ihrem Schicksal widmet sich eine Ausstellung im nahe gelegenen Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Schöneweide. Es befindet sich auf dem Gelände des einzigen noch weitgehend erhaltenen ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlagers, das während des Zweiten Weltkriegs zu den mehr als 3.000 über das Stadtgebiet verteilten Sammelunterkünften für Zwangsarbeiter gehörte. Seit 2006 informiert dort die Stiftung Topographie des Terrors an historischem Ort über das System Zwangsarbeit.

Mehr unter: dz-ns-zwangsarbeit.de

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KWO, Press- und Stanzwerk, Spindelpressen, vor 1945

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Werk-Ausweis und Arbeitskarte von Daniela Kryjan, 1944

Die AEG als Rüstungsbetrieb

Nach dem Machtantritt des NS-Regimes im Januar 1933 produziert das Kabelwerk Oberspree (KWO) zunächst Verkabelungen für neue Autobahnstrecken, aber auch die Lautsprecheranlage für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Doch nach Kriegsbeginn wird das KWO zum Rüstungsbetrieb und fertigt nun vor allem Fernmelde- und Starkstromkabel für die Wehrmacht und ihre Zulieferer. Das Chemieunternehmen IG Farben beauftragt das KWO mit Herstellung und Lieferung von Starkstromkabeln für den Aufbau einer Fabrik in Auschwitz.

Mit Kriegsverlauf nehmen die Luftangriffe auf den Standort in Oberschöneweide zu. Trotzdem läuft die Produktion weiter. Unter der Maschinenhalle des benachbarten Kraftwerks Oberspree befindet sich ein Luftschutzbunker, in den die Belegschaft während der Angriffe flüchtet, um anschließend direkt wieder an ihre Arbeitsplätze in den Werkhallen zurückzukehren.

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Arbeiter im Press- und Stanzwerk, 1934

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Der Volksempfänger VE 301 GW: Die National­sozialisten nutzten für ihre Propaganda das für die Massen­produktion taugliche Radio. Die Röhren dafür wurden auch im KWO hergestellt.

Kabel für den Sozialismus 1945 – 1990

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs liegt die Konzernzentrale der AEG, zu der auch das KWO gehört, im sowjetisch besetzten Teil von Berlin. Im Jahr 1948 wird das KWO zunächst in eine Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt und ab 1952 als Volkseigener Betrieb VEB KWO geführt.

VEB KWO

Auch wenn von Spreehalle und Hallenblock II nur noch die Umfassungsmauern stehen, können die übrigen, weitgehend erhaltenen Werkshallen rasch wieder genutzt werden. 1958 bis 1961 wird die neue Spreehalle West im Stil der sachlich-funktionalen Industriemoderne errichtet.

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Luftaufnahme des KWO, 1948 (links die zerstörte Spreehalle)

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Neubau Spreehalle, Zustand 1961

Wahrzeichen mit Fernwirkung

Das KWO-Logo war über viele Jahr­zehnte das Wahrzeichen von Oberschöneweide. Nach dem Wandel des ehemaligen Industriequartiers zum Hochschulcampus ist das kreisförmige Signet mit weißem Dreieck nun selbst zum Ausstellungsstück geworden.

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Bis Anfang 2019 befand sich das weithin sichtbare KWO-Logo auf dem Dach des Wasserturms von Gebäude C (früher A 4)

SAG-VEB-Kombinat

1946 werden von der Sowjetischen Militäradministration sogenannte Sowjetische Aktiengesellschaften (SAG) gegründet. Diese unter Kontrolle der UdSSR stehenden Unternehmen dienen dem Reparationsausgleich für erlittene Kriegsschäden. 1954 enden die Reparationszahlungen.

Die Unternehmen werden verstaatlicht und in Volkseigene Betriebe (VEB) verwandelt. Damit überführt die 1949 gegründete DDR die Produktionsmittel aus privater Hand in den Besitz des Volkes.

Über den Zusammenschluss von Volkseigenen Betrieben mit ähnlichem Produktionsprofil entstehen Kombinate. Dadurch soll der Wettbewerb egalisiert und das Potenzial für Forschung und Entwicklung genutzt werden.

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FDGB

Gewerkschaften gibt es auch im Arbeiter- und Bauernstaat. Doch sie stehen wie alle politischen Massenorganisationen unter Kontrolle der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) sieht seine Hauptaufgabe darin, die Erfüllung der Planziele zu gewährleisten. Daneben versorgt er die arbeitende Bevölkerung über seinen Feriendienst mit Urlaubsreisen.

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Soziale Verantwortung

1967 wird in der DDR die Fünf-Tage-Woche eingeführt. Zum Ausgleich schafft die Regierung mehrere christliche Feiertage ab und lastet die Maschinen durch Schichtdienst stärker aus. Zur Steigerung der Produktivität werden die Belegschaften der Betriebe mit zahlreichen Anreizen und Angeboten motiviert. So unterhält das KWO betriebseigene Kindergärten und Ferienlager, unterstützt Sportvereine, darunter auch den 1. FC Union Berlin, und betreibt ein Klubhaus.

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Starkstromkabel und Wäscheleine

Die Nachkriegsproduktion im KWO konzentriert sich zunächst auf Güter für den täglichen Bedarf der notleidenden Bevölkerung: Löffel, Töpfe, Bratpfannen, Nägel und Feuerzeuge. Gleichzeitig gilt es, das stark zerstörte Kabelnetz Berlins wiederherzustellen. Schon 1958 kommen 85 Prozent aller in der DDR produzierten Starkstromkabel aus dem KWO. Aber auch Gebrauchsgüter für den Massenbedarf, darunter Hula-Hoop-Reifen, Wäscheleinen und Gartenschläuche, werden in Oberschöneweide hergestellt.

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Arbeiter_innen des KWO an Wickelmaschinen für Ringkerne, die für die Produktion von Elektromotoren und Transformatoren eingesetzt wurden; 1949

Praktisches aus Oberschöneweide

Die Ingenieure des KWO entwickeln auch nützliche Produkte für den privaten Haushalt. Dazu gehört die Mini-Kabeltrommel Stromfix Junior aus den 1960er- Jahren, aber auch ein Schleifaufsatz, der Handrühr- und Mixgeräte in Werkzeuge zum Schärfen von Messern, Scheren und Schraubenziehern verwandelt: modernes Industriedesign Made in GDR.

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VEB KWO, Stromfix (oben) und Schleifaufsatz (unten)

Vom Kabelwerk zur Denkfabrik seit 1990

AEG – KWO – HTW: Der Wandel des Quartiers zwischen Wilhelminenhofstraße und Spreelauf lässt sich auch an diesem Dreisatz ablesen. Ein bedeutendes Gründerzentrum der Industriemoderne hat sich in einen modernen, lebendigen Hochschulstandort verwandelt: 2009 wird der Campus Wilhelminenhof der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin eröffnet.

Neuer Geist in alten Mauern

Nachdem alle Versuche fehlschlagen, auf dem KWO-Gelände neues Gewerbe anzusiedeln, fällt 2004 die Entscheidung, das Areal in einen Hochschulcampus umzuwandeln. 2005 beginnen die Bauarbeiten. Aufgrund der starken Umweltbelastungen in Boden und Mauerwerk wird die 1928 nach dem Entwurf von Ernst Ziesel errichtete Fernmeldekabelfabrik, einer der bedeutendsten Industriebauten der Moderne, abgerissen – angesichts des anerkannten Denkmalwerts eine höchst umstrittene Entscheidung. An den »Ziesel-Bau« erinnern heute zwei Neubauten. Sämtliche Altbauten des Campus Wilhelminenhof stehen unter Denkmalschutz und tragen noch die Spuren ihrer einstigen Nutzung; die Straßen auf dem Gelände sind nach den Architekten der AEG-Fabrikhallen benannt.

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Ehemaliges Tor 4, links dahinter Gebäude A 2 (heute Gebäude A), rechts das Verwaltungsgebäude des KWO, rechts am Rand der "Bulle" (die Werksbahn). Oktober 1990

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Campus Wilhelminenhof, Luftbild, 2013

HTW

Die HTW Berlin mit über 14.000 Studierenden steht für ein anspruchsvolles Studium, qualifizierte Absolvent_innen und praxisnahe Forschung. Als größte Berliner Hochschule für Angewandte Wissenschaften nutzt sie die Vielfalt ihrer annähernd 80 Studiengänge in den Bereichen Technik, Informatik, Wirtschaft, Recht, Kultur und Gestaltung für eine vernetzte Zusammenarbeit. Dadurch leistet sie wissenschaftlich fundierte Beiträge zur technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Besonders ausgeprägt sind die Kompetenzen der HTW Berlin in den Bereichen »Industrie von morgen«, »Digitalisierung« und »Kreativwirtschaft«.

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Alles auf Anfang

Es gibt nur wenige Orte, die den Übergang vom Industriezeitalter zur Wissensgesellschaft besser verkörpern als Schöneweide. Doch dieser Wandel vollzog sich anfangs nicht ohne Verluste. Mit der Schließung der Fabriken hatten viele Menschen ihre Arbeit verloren und den Stadtteil verlassen. Leerstand und Verfall prägten das Viertel. Doch seit 1998 steigt die Einwohnerzahl wieder. In den renovierten Straßen mit ihren Läden und Cafés herrscht neues Leben. Wo früher die Maschinen und Fließbänder rotierten, wird heute gelernt und geforscht. Die HTW Berlin ist ein Teil dieser Erfolgsgeschichte.

Gebäude G mit Strandbar, 2013

Ein Ende als Anfang

Nach der Wiedervereinigung 1990 bricht die Produktion im KWO ein. 1992 übernimmt die britische Firma BICC Cables Ltd. das Werk. Doch 1997 wird der Betrieb weitgehend eingestellt. Auf einem kleinen Teil des Geländes produziert die BDK GmbH als Teil der Wilms Gruppe weiterhin Kabel für den Weltmarkt. Auf dem übrigen Areal eröffnet die HTW Berlin 2009 den Campus Wilhelminenhof. Mit den Disziplinen Maschinenbau, Elektrotechnik, Kommunikationstechnik und Design schreibt nun die Hochschule in Lehre und Forschung die große Geschichte des Ortes fort.

Hallenblock II (heute Gebäude B), Oktober 1990

Impressum

Campus-Ausstellung

Die Campus-Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bachelorstudiengänge Museumskunde und Kommunikationsdesign im Fachbereich 5 (Gestaltung und Kultur) der HTW Berlin.

Beteiligt waren 2017 – 2019 folgende Studierende

BA Museumskunde: Franziska Arndt, Sandra Arndt, Doreen Breyer, Steffen Dähnel, Dalila Daut, Paul Maximilian Fischer, Sophie Heldt, Norman Loch, Steve Mauch, Timm Miersch, Melanie Scheil, Tim Daniel Simon, Peter Stolz, Lucas Striewski, Elisa Thorwarth, Elisabeth Wittstock, Cherry Wong
BA Kommunikationsdesign: Simone Alborghetti, Adam Carey, Giang Duong, Katharina Grünberg, Jessica Krüger, Diana Kudryavtseva, Anjula Joy Schaub, Luise Schumann, Ester-Sarah Schwill, Miriam Seit

Lehrende

Prof. Florian Adler (Kommunikationsdesign),
Prof. Dr. Dorothee Haffner und Prof. Dr. Tobias Nettke (Museumskunde)


Website

Diese Website entstand im Rahmen eines studentischen Projekts im Sommersemester 2019 am Studiengang Kommunikationsdesign der HTW Berlin.

Dozent und Umsetzung der Website

Tim de Gruisbourne, adlerschmidt gmbh kommunikationsdesign

Konzept & Entwürfe

Nathalie Hauf, Arne Ihmann, Rick Lewik, Felix Möller, Clara Philippzig, Lukas Popp, Nora Schiller, Conrad Stelzer, Paul Sturm


Lektorat

Cornelia Dörries

Finale Ausarbeitung

adlerschmidt gmbh kommunikationsdesign


V.i.S.d.P.: Der Präsident der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Für ihre freundliche Unterstützung danken wir der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, dem Berliner Zentrum Industriekultur und dem Industriesalon Schöneweide e.V. © Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin